
Was treibt in den Sozialraum?
Der "digitale Werkzeugkasten" ermuntert Engagierte aus Kirchengemeinden und lokaler Diakonie, außerhalb eigener Mauern zu netzwerken, nachbarschaftliche Initiativen zu starten und am Laufen zu halten.
Inspiriert wurde die midi-Toolbox vom Evangelischen Kongress "Wir & Hier" in Hamburg (2021). Sie bietet sich als Begleiterin auf dem Weg in den Sozialraum an. Mit Fragen hilft sie, zuallererst die Ausgangsposition zu klären.
Was wünschen sich die Menschen?
Danach empfiehlt sie, den Ort zu analysieren, Methoden zu entwickeln, Kontakte aufzubauen - und Gebäude zu entwickeln. Sie weist auf Literatur und Links hin, auf Veranstaltungen und Finanzierungen. Und berichtet von vorausgegangenen Erfolgsgeschichten.

Midi-Studie 2025
Öffentlich werde heute weniger sachlich und respektvoll diskutiert als früher. Davon sind 70 Prozent der Bundesbürger_innen überzeugt. Mehr noch, die meisten würden polarisierende Themen meiden, vor allem im engeren sozialen Umfeld, und so Konflikten aus dem Wege gehen. Dabei gebe es ein starkes Bedürfnis nach Verständigung und Austausch.
Dies hat eine repräsentative Befragung der deutschen Bevölkerung erbracht, welche die Evangelische Arbeitsstelle midi Ende 2024 beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gegeben hatte: "Verständigungsorte in polarisierenden Zeiten" .
Mehr als die Hälfte der Bundesbürger_innen sehen Bürgerversammlungen als geeignete Veranstaltungsorte an. Halten darüber hinaus einen geschützten Rahmen für notwendig, damit Meinungen frei geäußert werden können. Sie wünschen sich eine neutrale, unvoreingenommene Moderation, klare Regeln für die Kommunikation sowie Expertenwissen und Fakten, um Debatten inhaltlich anzureichern.
#VerständigungsOrte
Kirche und Diakonie bieten solche Orte für Verständigung über gesellschaftliche Streitthemen und Konflikte an. Dort begegnen Menschen unterschiedlicher Meinungen einander und kommen in einen offenen Austausch - durch Erzählen und Zuhören, ganz nach der Weisheit: "Urteile nie über andere, bevor Du nicht eine Meile in ihren Schuhen gegangen bist."
Die Initiative "#VerständigungsOrte" von EKD, Diakonie Deutschland und midi macht bestehende Projekte sichtbar und stößt überall im Lande neue Formate an. Praktiker_innen erhalten Tipps, Material und Praxisbeispiele. Auf einer Karte finden sich alle bestehenden #VerständigungsOrte auf einen Blick - und neue können von Veranstaltenden hinzugefügt werden.

mi - missionarisch
di - diakonisch
Die Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung, so der ganze Name, wird vom Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. getragen und von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Diakonie Deutschland sowie der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD) unterstützt.